Honigbienen durch Asiatische Hornisse in Gefahr
Asiatische Hornissen greifen im Saarland und bundesweit gezielt Honigbienen an und stehen im Verdacht, ganze Bienenvölker auslöschen zu können. Außerdem gehen die Hornissen an Trauben, Äpfel und anderes Obst und haben so in Spanien und Frankreich bereits große Schäden angerichtet. Um das zu verhindern, soll diese invasive, meldepflichtige Art möglich effektiv bekämpft werden. Nester der asiatischen Hornisse sollten deshalb unbedingt gemeldet werden.
Meldungen bitte unter
Ministerium für Umwelt, Ref. D/2 Arten- und Biotopschutz, Zentrum für Biodokumentation Herr Werno Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. mit Foto und der Angabe ‚asiatische Hornisse oder Nest‘, genauer Fundort, Funddatum.
https://www.velutina-saar.de/
Die Asiatische Hornisse
– ein neuer Bienenschädling bedroht die Bienenvölker –
Asiatische Hornisse Foto: Danel Solabarrieta |
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Nest der Asiatischen Hornisse Foto: Fredciel |
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Art: Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) Familie: Faltenwespen (Vespidea) Heimat: Südostasien Ausbreitung: Frankreich 2004, Spanien 2010, Deutschland 2014 Einstufung: Neozoe, invasive Art, Bienenschädling |
Asiatische Hornisse Foto: Union National de l’Apiculture Française |
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Sichere Unterscheidung leicht möglich
Die Asiatische Hornisse lässt sich von unserer heimischen mitteleuropäischen Hornisse durch eine Reihe
von spezifischen Merkmalen sehr gut unterscheiden:
Asiatische Hornisse
- Schwarze Grundfärbung
- breite orangene Streifen am Hinterleib mit feiner gelben Binde am ersten Segment
- Kopfvorderseite orange
- gelbe Beinenden
- nicht nachtaktiv
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Europäische Hornisse
- blassgelber Hinterleib mit schwarzen Streifen
- Kopfvorderseite gelb
- Kopfoberseite rot
- Brust und Beine schwarzbraun
- auch nachts flugaktiv
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Asiatische Hornisse Foto: Didier Descouens/unter cc by-sa 4.0
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Europäische Hornisse Foto: Sven Teschke/unter cc by-sa 3.0
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Biologie und Nestbauverhalten
Die Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse erreichen eine Größe von 2,4 cm, Königinnen bis 3 cm. Damit
sind sie etwas kleiner als unsere heimische Hornissenart.
Im Frühjahr beginnt die Königin mit der Nistplatzsuche und dem Nestbau. Dabei werden im ländlichen
Siedlungsraum bevorzugt Gehölzränder und Flusstäler besiedelt, im städtischen Bereich gelegentlich auch
Gebäude. Die errichteten Nester befinden sich jedoch überwiegend in Bäumen in großer Höhe von bis zu 10
m über dem Erdboden. Im frühen Nestbaustadium werden zusätzlich Filial- oder Satellitennester, als Fluchtund Ausweichmöglichkeit zum Schutz vor Feinden angelegt. Erreicht das Hauptnest eine größere
Individuenzahl wird ein Sekundärnest aus Holz und anderen Baumaterialien errichtet, das Hornissenvolk
siedelt anschließend um.
Unterschiede in Nistplatzwahl und Nestbauarchitektur
Asiatische Hornisse
- Nistplätze meist im Freien in Bäumen bis 10 m Höhe
- Elliptische Nestform mit Flugloch im oberen Drittel seitlich gelagert
- geschlossener Nestboden
- Nestgröße Ende Sommer 80-100 cm
- Individuenzahl:1000 - 2000
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Europäische Hornisse
- Nistplätze meist witterungsgeschützt in Hohlräumen wie Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden
- Offener Nestboden als Flugloch genutzt
- Nestgröße Ende Sommer 30 - 60 cm
- Individuenzahl: 400- 700
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Nester der Asiatischen Hornisse erreichen auf ihrem Entwicklungshöhepunkt bis
zu 10.000 Brutzellen und 1.000 bis 2.000 Individuen. Am Ende des Sommers beginnt die Aufzucht von
jungen Hornissenköniginnen und Drohnen, um die neue Generation zu gründen.
Bis zu 900 männliche und 350 junge Hornissenköniginnen schlüpfen und verlassen das alte Nest, um zur
Paarung auszufliegen. Im Herbst, bei sinkenden Temperaturen, suchen die jungen Königinnen geeignete,
möglichst frostfreie Überwinterungsplätze auf.
Nahrungsspektrum der Asiatischen Hornisse
- Allesfresser, hauptsächlich andere Insekten
- Anteil Bienen 80-85 %
- Andere soziale Hautflügler-Arten, Dipterien (Fliegen und Mücken), Coleoptera (Käfer), auch kleine Wirbeltiere
- Blütenbesuche zur Nektaraufnahme und Nahrungssuche an reifen Früchten und Obst
Typische Jagdstrategie bei Bienenvölkern Regelmäßig kann die Jagd auf Honigbienen am Bienenstand beobachtet werden. Dabei zeigt die Asiatische Hornisse ein ungewöhnliches und artspezifisches Jagdverhalten. Im Schwebeflug vor den Fluglöchern lauernd, werden heimkehrende Flugbienen erbeutet. Die beutemachenden Hornissen benutzen unterschiedliche Flugrouten, was das Auffinden des Hornissennestes deutlich erschwert. Verschiedenen Berichten zufolge, traten an einzelnen Bienenvölkern massivere Probleme mit stärkeren Schädigungen auf. |
Foto: Quentin Rome / Muséum National d’Histoire Naturelle
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Erstellt durch: Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf - Diagnostikzentrum,
Bienengesundheitsdienst, Dr. Frank Neumann www.ua-bw.de
Vielen Dank an Herr Dr. Frank Neumann für die Erlaubnis zur Veröffentlichung